Chronik Penzin

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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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Vorwort Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, verehrte Freunde und Gäste, das schöne Dorf Penzin, im Herzen Mecklenburgs gelegen, unweit der kleinen Städte Brüel und Warin, feiert in diesem Jahr - 2012 – sein 725-jähriges Bestehen. Erstmalig im Jahr 1287 wurde das Dorf Penzin urkundlich erwähnt. Erste Spuren menschlicher Besiedlung lassen sich jedoch schon vor 5000 Jahren vor heute zurück verfolgen. Große Gebiete der Landschaften im Umfeld des Dorfes entstanden durch die letzte Eiszeit und sind bis heute durch Land- und Forstwirtschaft geprägt. Mit der vorliegenden Chronik wollen wir einem oft geäußerten Wunsch vieler Bürger unserer Gemeinde und Besuchern sowie Freunden erfüllen. Ein Anliegen der Chronik ist es auch, das Wissen um unsere Vergangenheit zu erhalten und zu würdigen. Bei all denjenigen, die geholfen haben, dass diese Chronik entstehen konnte, möchte ich mich als Bürgermeister der Gemeinde Blankenberg ganz herzlich bedanken. Ein besonderes Dankeschön gilt Herrn Prof. Dr. Hans-Dieter Wallschläger und seiner Ehefrau Hanna, die den wesentlichen Teil dieser Chronik erstellt haben. Dies war aber nur durch die Mithilfe vieler Penziner Einwohner möglich, die als Zeitzeugen ihre Erinnerungen zu bestimmten Zeitabschnitten bzw. Ereignissen dargelegt haben. Beim Lesen der Chronik wünsche ich Ihnen viel Spaß und Freude und hoffe, dass alte Erinnerungen aufgefrischt und neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Mit ganz herzlichen Grüßen

Peter Davids Bürgermeister


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

Inhalt Vorwort ………………………………………………………………….

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Inhalt …………………………………………………………………......

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1.

Landschaft, Natur, Besiedlung und Altertümer …………………………...

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2.

Sagenhaftes aus Penzin …………………………………………………...

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3.

Geschichtliche Nachrichten aus dem Mittelalter ………………………….

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4.

Die Besitzverhältnisse und die Entwicklung der Landwirtschaft vom Ende des Mittelalters bis 1945 …………………………………………………..

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5.

Das Dorf Penzin nach dem II. Weltkrieg …………………………………

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6.

Administrative Zuordnung und Einwohner ………………………………

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7.

Die Penziner Dorkirche …………………………………………………..

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8.

Die Kirchgemeinde und ihre Pastoren ……………………………………

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9.

Gutshaus, Dorfkirche und Mausoleum …………………………………..

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10.

Ziegelei, Teerofen ………………………………………………………...

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11.

Penzin wird an die weite Welt angeschlossen …………………………….

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12.

Die Penziner Schule ……………………………………………………...

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13.

Was in Penzin sonst noch passierte! ……………………………………

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14.

Penziner Bilderbogen ……………………………………………………..

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Danksagung ………………………………………………………………

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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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1. Landschaft, Natur, Besiedlung und Altertümer Im Herzen Mecklenburgs, unweit der kleinen Städte Warin und Brüel, liegt das Dorf Penzin, eingebettet in die vom Baltischen Landrücken geprägte Seenlandschaft. Prägend für die Landschaft ist das Flusssystem der Warnow mit zahlreichen kleineren und größeren Nebenflüssen. Diese schnitten sich nach der letzten Eiszeit in die Landschaft ein und hinterließen viele Durchbruchsund Erosionstäler, deren bekanntestes das Warnow-Mildenitz-Tal ist. In der heutigen Warmzeit, seit ca. 10.200 Jahren, bildeten sich in den Becken sowie an den See- und Flussrändern Moore. Die Vielzahl der Seen entstand einerseits aus Toteisblöcken und andererseits in Schmelzwasserrinnen. Natürliche Baumart auf den meisten Waldstandorten ist die Buche. Kiefern-, Fichten-, Douglasien- und Eichenbestände sind demgegenüber Ergebnisse forstlicher Tätigkeit des Menschen. Auf den nährstoffreichen Mooren dominieren Erlenbruchwälder das Landschaftsbild, während Birke und Kiefer natürliche Baumarten der nährstoffarmen Regenmoore sind. Noch ältere Relikte der Geschichte sind die in der Umgebung von Penzin auf Äckern und in Kiesgruben häufig aufzufinden „Sternberger Kuchen“. Sie waren vom Lehrer gerne gesehene Sammelobjekte der Schulkinder. Die Entstehung dieses Fossilgesteins wird heute 23 bis 28 Millionen Jahre in die erdgeschichtliche Epoche des Oligozäns zurückdatiert, einer Zeit, als Mecklenburg von einem großen Binnenmeer bedeckt war.

Der „Sternberger Kuchen“ - eine urzeitliche Besonderheit aus Mecklenburg

Der Sternberger Kuchen ist ein besonders auffälliges Gestein, das während der Weichsel-Vereisung (ca. 115.000 – 10.200 Jahre vor heute) seine Verbreitung in Mecklenburg fand. Die Stadt Sternberg ist Namengeber, da das Gestein in der Umgebung der Stadt besonders häufig zu finden ist. Die charakteristische Färbung des eisenhaltigen Kalksandsteines - sie ist je nach Verwitterungsgrad grau, gelb oder schokoladenbraun - und der Fossilreichtum waren für die Gesteinsbezeichnung „Kuchen“ ausschlaggebend. Der als Pastor und Rektor in Sternberg wirkende D. Franck gab 1753 eine treffende Beschreibung des Sternberger Kuchens; er erkannte seinen marinen Ursprung und leitete daraus eine größere Ausdehnung der Ostsee ab. Das Gestein enthält neben Mollusken (Weichtiere) und Fischzähnen Foraminiferen (Kammerlinge = einzellige Organismen) und Reste von Echinodermen (Stachelhäuter) und Krebsen. Gegenwärtig geht man von ca. 530 nachgewiesenen Arten aus. Dazu zählen neben den o.g. Gruppen auch Schwämme, Korallen, Bryozoen (Moostierchen), Würmer, Ostrakoden (Muschelkrebse), Cephalopoden (Kopffüßer).


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes Große Gebiete der Landschaft sind noch heute von Wäldern und Seen bedeckt, doch inzwischen hat der Mensch durch mittelalterliche Rodungen weite Flächen für Ackerbau und Viehzucht nutzbar gemacht. Die höchste Erhebung im Gebiet ist der Kreyenberg südlich von Penzin mit 67,2 m über dem Meeresspiegel, das größte Gewässer ist der Penziner See mit einer Fläche von 1, 2 ha und einer maximalen Tiefe von 1,6 m. Erste Spuren menschlicher Besiedlung lassen sich jedoch ca. 5.500 bis 4.800 Jahre vor heute zurück verfolgen, beispielsweise durch die nahegelegene Großsteingrabanlage bei Klein Görnow aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Auch um Penzin gibt es Funde aus prähistorischen Zeiten, so ein Felsgesteinbeil aus der Steinzeit, Scherben aus der älteren Bronzezeit etwa 4.000 Jahre alt, die am Weg nach Sülten gefunden wurden. Am gleichen Ort, nahe des „Witten Berges“ fand man 1866 und 1901 Urnen unbestimmten Alters, dergleichen in der Nähe der Kirche und beim Bau der Bahnstrecke. Leider sind diese Fundstücke heute nicht mehr auffindbar. Weiterhin wird von einem nicht näher lokalisierten Dorf aus frühdeutscher Zeit in der Penziner Feldmark berichtet. Vor ca. 1.400 Jahren besiedelten slawische Stämme das Gebiet und errichteten wehrhafte Burgwallanlagen, von denen der kreisrunde Burgwall bei Groß Raden mit einem Durchmesser von 50 Metern die bedeutendste ist. 1973 bis 1980 fanden hier unter Leitung des Schweriner Museumsdirektors Ewald Schuldt umfangreiche Ausgrabungen statt, in deren Verlauf Reste einer Siedlung des 9. und 10. Jahrhunderts freigelegt wurden. Die Burganlage wurde anhand der Ausgrabungen rekonstruiert und als Archäologisches Freilichtmuseum eingerichtet. Auch am Blankenberger See können Überreste eines Burgwalls besichtigt werden. Deutsche Siedler wanderten am Ende des 12. Jahrhunderts ein und gründeten 1222 in der Nähe das Antoniter-Kloster Tempzin. In der Folge entstanden in der Nähe viele neue Siedlungen, wie Warin (Ersterwähnung 1177), Brüel (1222) und Sternberg (1240; alle drei erhielten alsbald auch das Stadtrecht) sowie das bäuerlich dominierte Blankenberg (1306). Beginnend mit dem Mittelalter war Sternberg von 1248 bis 1918 alle zwei Jahre Sitz des Mecklenburger Landtages und Warin seit 1233 Nebenresidenz der Schweriner Bischöfe. Die reiche Natur wird bis heute durch das Vorkommen seltener Tierarten, wie Fischadler, Graugans, Kranich, Waldwasserläufer, Kleinralle und Sperbergrasmücke im Gebiet um Penzin repräsentiert. Die großen Wälder werden seit vielen Jahrzehnten als Jagdrevier genutzt. Zum Jahresanfang 2005 wurde der Naturpark Sternberger Seeland ausgewiesen, in dessen Mitte Penzin zu finden ist. Er nimmt eine Fläche von 540 km² ein. Viele saubere Seen und ausgedehnte Wälder prägen sein Aussehen. Das Informationszentrum befindet sich in Warin.

2. Sagenhaftes aus Penzin Vergangene Zeiten spiegeln sich oft in der Überlieferung von Sagen wider. Aus Penzin sind zwei Sagen bekannt, die in einer Sammlung für den Kreis Parchim enthalten sind. Der Hopfenberg bei Penzin Den Hopfenberg bei Penzin haben die riesen gemacht. Sie haben die Schürze voll Erde genommen und bei Penzin ausgeschüttet. Aus dem Loch wurde der See bei Blankenberg. Der Penziner Schimmelreiter Durch das Dorf reitet nachts ein Mann auf seinem Schimmel. Seinen Kopf trägt er unter dem Arm. Er kommt vom Brüeler Kietz und reitet von Penzin nach Friedrichswald. Da ist ihm etwas begegnet. Der Mann hat nichts sehen können, aber der Junge. Er fing plötzlich an zu wimmern und zeigte große Angst. Als der Mann ihn fragte, was er denn sehe, sagte er: Auf dem Schimmels sitzt einer, der hat keinen Kopf.


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Auf welche konkreten Ereignisse sich diese Sagen beziehen, ist heute unbekannt.

3.

Geschichtliche Nachrichten aus dem Mittelalter

Schriftliche Überlieferungen sind erst mit dem Eintreffen deutscher Siedler in Mecklenburg zu finden. Sie betreffen zumeist Angelegenheiten zum Besitz von Grund und Boden, sowie finanzielle Streitigkeiten. Viele dieser alten Nachrichten sind im zwischen 1863 und 1913 erschienenen Mecklenburgischen Urkundenbuch zusammengetragen worden, das die wichtigste Quelle für die folgenden Nachrichten über das Dorf Penzin darstellt. Es umfasst den Zeitraum bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Spätere Mitteilungen stammen aus in Archiven aufgefundenen Hypothekenbüchern und kirchlichen Quellen, in neuerer Zeit hauptsächlich aus Zeitungen (überwiegend „Wariner Zeitung“ vom Beginn des 20. Jahrhunderts und Lokalseiten der „Schweriner Volkszeitung“ seit 1990). 1287

Erstmalige urkundliche Erwähnung von Penzin: Als im Jahre 1287 auf Bitten des Ritters Johann von Zernin die Dörfer Gross- und Klein-Görnow, der schlechten Wege im Winter halber, aus dem Sültener Pfarrsprengel in den Eickelberger verlegt werden, wird der Kirchherr zu Sülten für diesen Verlust durch die Einkünfte aus einer Hufe 1 in Penzin entschädigt.2 Der Name stammt vom altslawischen Namen pąk auf den Lokator (Gründer) bezogen, also Ort des Pęča.3 Damals ist Penzin ein Bauerndorf und wahrscheinlich ohne Kirche.

um 1330

Erwähnung einer Kirche in Penzin: Fürst Albrecht von Mecklenburg verpfändet ein Drittel von Penzin an Ludolf von Maltzan.4 Penzin wird neben Brüel und Sülten als selbstständiges Kirchspiel aufgeführt. Aus allen drei Kirchspielen bezieht Heinrich von Bülow auf Schloss Eickhof die Bede. 5

1355

Am 17. April tritt Heino von Stralendorf den Pfandbesitz der Vogteien Mecklenburg und Crivitz an. Die drei Kirchspiele treten aus der Vogtei Mecklenburg aus und gehen zur Vogtei Eickhof über.6

1410

Verpfändet Hinrich von Panstorf Dorf und Gut Penzin an das Stift Schwerin.

ab 1411

Die Familie von Barner hat Besitz in Penzin

1464

Verpfändet Herzog Heinrich von Mecklenburg die jährliche Bede aus Penzin von 43 ½ M. an die Antoniter-Präceptorei zu Tempzin.

1512

Der Kirchherr Heinrich Punt zu Brüel und mit ihm die Vikareien zum heiligen Kreuz haben eine Pacht von 15 M., die ihnen Martin von Barner zu Zaschendorf gegen eine Anleihe von 300 M. wiederlöslich überlassen hat.

1569

Verpachtung des Kruges zu Penzin an Joachim Weckerbart.

1

Altdeutsches Flächenmaß: 1 Hufe = 10 Last = 100 Scheffel Aussaat = 13,0070016 ha = 130.070,016 m² (gilt für Mecklenburg-Schwerin) 2 M. U.-B., 1910. 8318 (zit. nach Schlie 1899) 3 Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 105 4 M. U.-B. 6282, 6458 5 Eine erbetene, freiwillig geleistete Abgabe an den Grundherrn, aus der sich eine regelmäßig erhobene, landesherrliche Steuer entwickelte. 6 M. U.-B. 8073


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7 1585

Gesuch der Gebrüder Bökeler nebst ihrer Schwester um Abfindung aus ihrem väterlichen Gehöft Penzin.

1591

Streitigkeiten zwischen dem Schäfer Jaspar Boddin zu Weitendorf und den Gebrüder Barner zu Klein Görnow wegen Hütung auf dem Penziner Felde.7

um 1600

Der Barner von Zaschendorf und Jochim von Wopersnow sind die Herren von Penzin. Jeder hat dort eine Schäferei und von Zaschendorf mehrere Bauern.

1629

Gesuch der Untertanen aus Eickelberg und Penzin um Unterstützung mit Brot und Saatkorn, um die Armut des 30jährigen Krieges zu überstehen.

1634

Die Bauern gehören Joachim von Sperling auf Rubow.

1638

Der „ehrbare, wohlgeachtete und vornehme Lorenz Busecke“ pachtet den Meierhof Blankenberg mit den dazugehörigen und dienstpflichtigen Dörfern Penzin, Eickelberg und Rosenow vom Amtshauptmann Wangelin zu Tempzin.

1640

Infolge des 30jährigen Krieges sind im ganzen Amt Tempzin von 35 Bauernhöfen noch sechs, von 28 Kossätenstellen noch acht besetzt. Im Amt gibt es noch drei Pferde, sieben Ochsen und eine Kuh. In der Vogtei Blankenberg, zu der die Hälfte der Orte Eickelberg und Rosenow sowie das ganze Dorf Penzin gehört, haben vor dem Krieg zehn Bauern gelebt. Von deren Höfen stehen noch fünf, von denen noch zwei bewohnt sind, keiner davon in Penzin. Das Dorf Penzin ist völlig wüst.

1649

Die Bauern in Penzin gehören dem Pächter Lorenz Buseke.

1651

Beschwerde des Tempzinschen Amtspfandinhabers Wilhelm, Herr von Gera über den Pächter von Penzin, Lorenz Busecke wegen ausstehender Abgaben.8

1653

Gesuch des Hauswirts Heinrich Krüger aus Penzin um Erlass einer Strafe.

1657

Beschwerde des Heinrich Barner zu Penzin über die Beeinträchtigung der Fischerei.9

1658

Gesuch des Schulzen Hinrich Krüger zu Penzin um Befreiung von der wegen rückständigen Kopfgeldes gegen ihn verhängten Exekution.10

1666

Beschwerde des Bauern Heinrich Barner aus Penzin über den Amtmann zu Tempzin wegen infolge rückständiger Abgaben gepfändeten Viehs.11

M. U.-B. 3954 M. U.-B. 3956 9 M. U.-B. 3955 10 M. U.-B. 3957 11 M. U.-B. 3958 7 8


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4. Die Besitzverhältnisse und die Entwicklung der Landwirtschaft vom Ende des Mittelalters bis 1945 1676

Der Barner’sche Anteil des Dorfes Penzin geht für 6.500 Gulden an David Schmidt.

1680

Schmidt verkauft seinen Anteil für 7.000 Gulden an Georg Plönnies, wozu nunmehr auch der Sperling’sche, damals zum Gut Thurow gehörige Anteil aus drei Bauernstellen gehört. Die Familie Plönnies lässt ihren Adel erneuern und behält bis 1802 ihren Besitz in Penzin.

1698

Gesuch des Schulzen zu Eickelberg Lorenz Sager und des Schulzen Hinrich Kröger zu Penzin um Rad- und Achsenholz.

1800

Durch das übliche Bauernlegen sind alle Penziner Bauernstellen um 1800 verschwunden. Penzin wird mit Kirche, See, Tannenkrug12 und einem Teerofen erwähnt. Besitzer ist Carl Stephan Nicolas von Plönnies.

1803/04 Besitzer von Penzin ist Friedrich Fuchs. 1805/12 Theodor George Peters und Erben werden Besitzer von Penzin. 1810

Penzin wird mit Kirche und Ziegelei erwähnt. Der Besitz wird durch einen Doctor Berg für die Peters’schen Gläubiger verwaltet.

1813/17

Für einen kurzen Zeitraum erwirbt die Familie Plönnies Penzin zurück. Neben See, Ziegelei und Teerofen gehört zum Besitz Carl von Plönnies, gleichfalls das Nebengut Tannenkrug.

1821

Am 30.1.1821 wird der Kammerdirector Friedrich Ludwig von Flotow vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz mit dem Mannlehen-Rittergut Penzin (1632 5/16 Scheffel Einsaat, mit See und Kirche) belehnt. Er ist gleichzeitig Besitzer von Friedrichswalde (mit einem Teerofen und 393 13/16 Scheffel Einsaat), und des Allodial-Rittergutes Gneven (Mitgliedsgut im Ritterschaftlichen Creditverein, 1504 14/16 Scheffel Einsaat, ein See).

1822

Am 11.03.1822 stellt Friedrich Ludwig von Flotow den Antrag auf Teilung des Lehngutes Penzin in zwei selbständige Gebiete. Eine Fläche von etwa 150.000 qm wird vom Hauptgut Penzin abgeteilt und daraus ein für sich bestehendes Lehn- und Hauptgut mit der Bezeichnung „Friedrichswalde“ gebildet.

1833

Penzin wird mit Kirche, See, Ziegelei und Schule erwähnt. 13

1836

Penzin wird mit Kirche und 1632,5 Scheffel Einsaat erwähnt.14

1849

Das Lehngut Penzin wird in ein Allodial umgewandelt. Damit konnte der Eigentümer über seinen Besitz frei verfügen. Im gleichen Jahr wird die Familie von Huth Besitzer von Penzin.

Dabei handelt es sich um ein ehemals zu Friedrichswalde gehörendes Nebengut, möglicherweise handelt es sich um den Vorgänger von Weisse Krug 13 Mecklenburgischer Staatskalender 1834 14 Staatshandbuch f. Mecklenburg 1836 12


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1850

Als Besitzerin von Penzin wird Frida von Huth, geb. von Henkel genannt.

1855

Friedrich von Huth ist Besitzer von Penzin.

1867

Bei der Volkszählung von 1867 werden neben 21 Bediensteten (1 Erzieherin, 1 Inspektor, 1 Wirtschafterin, 1 Gärtner, 1 Kammerjungfer, 1 Nähmädchen, 1 Hausmädchen, 3 Dienstmädchen, 1 Kutscher, 8 Knechte, 1 Sattelergeselle und 1 Sattlerlehrling) als Bewohner des herrschaftlichen Gutshauses aufgezählt: Gutsbesitzer Friedrich von Huth, dessen Ehefrau Frida und die Kinder Marie, Hella, August, Rudolph, Gustav und Friedrich (Fritz) aufgezählt. Insgesamt leben in diesem Jahr in Penzin 136 Mecklenburg-Schwerinsche Untertanen und 13 Angehörige anderer deutscher Staaten. Von den Bewohnern sind 82 männlichen und 67 weiblichen Geschlechts. Die Wohnungen befinden sich neben dem Gutshaus in fünf Kathen und der Ziegelei. Haushaltsvorstände sind in Kathen 1 Carl Schildt (4 Peronen) und Carl Wendt (7 Personen), in Kathen 2 Friedrich Bülow (6), Johann Klein (1), Friedrich Anders (5), Christian Anders (3), Johann Müller (7) und Georg Kliefoth (6), in Kathen 3 Diedrich Timm (5), Joachim Schwemer (6), Caroline Schwemer (4), Friedrich Pankow (8) und Jochim Bornhöft (5), in Kathen 4 Gustav Beyer (5), Christian Stein (4), Helene Kliefoth (1), Heinrich Diedrichs (8), Christian Sülstorf (2) und Friedrich Timm (4), in Kathen 5 Hartwig Specht (6), Friedrich Boddin (4) und Christoph Pankow (9). Ziegelmeister ist Wilhelm Riekhof, der 14 Gehilfen hat. Fast alle Ziegler stammen aus Lippedetmold. Der überwiegende Teil der Einwohner war Tagelöhner bzw. Hofgänger. Darüber hinaus gab es einen Schäfer, einen Rademacher und den Küster Gustav Beyer (möglicherweise zugleich Lehrer). Älteste Einwohner waren Sophie Haker (87 Jahre) und Christian Anders (71 Jahre).15

1882/83 Patron ist Major von Huth. Das Gut wird von Herrn v. Lewetzow geleitet (wohl zusammen mit Friedrichswalde). 1890

Das Gut Penzin hat eine Größe von 470,3 ha.

1894

Das Allodialgut Penzin im Ritterschaftlichen Amt Crivitz ist im Besitz der Geschwister Oberst a.D. August v. Huth-Rostock, Amtshauptmann Rudolph v. HuthRibnitz (geb. 7.8.1845 in Sülten, 1867 wohnhaft in Penzin, Jura-Student in Rostock), Marie v. Lossau geb. v. Huth, Hauptman a.D. Gustav von Huth-Lübeck (1862 Gymnasiast in Prachim), Fritz von Huth-Ribnitz, Hella von Lübbe, geb. von HuthLudwigslust. Pächter ist ein Mejer. Das Gut hat eine Fläche von 473,6 ha. Dazu gehört eine Ziegelei.16

1898

Am 06.05.1898 verkaufen die Brüder Adolf und Wilhelm von Levetzow das Gut Friedrichswalde an Generalkonsul a. D. Paul Wedekind aus Berlin. Paul Justus Rudolph Wedekind werden am 25.5.1898 alle Rechte und Pflichten eines Mecklenburg-Schwerinschen Staatsangehörigen vom Großherzoglichen MecklenburgSchwerinsches Ministerium des Innern bescheinigt und er leistet am 04.07. d. J. den Homagialeid17 für seinen Besitz in Friedrichswalde.

1900

Das Gut Penzin gehört den Geschwistern des Amthauptmanns in Ribnitz Rudolph

Mecklenburg-Schwerin (Großherzogtum). Volkszählungsamt. Volkszählung am 3. Dezember 1867. Landeshauptarchiv Schwerin. 5.12-3/20 Statistisches Landesamt (1851-1945). 16 Güter Adreß-Buch von Mecklenburg-Schwerin und –Strelitz. Neubrandenburg 1896. 17 = Lehnseid: Der Lehnseid beinhaltet das Treuversprechen gegenüber dem Herrn und das Akzeptieren der Folgen bei Treuebruch, auf der Gegenseite aber auch das Treue- und Schutzversprechen des Herrn gegenüber seinem Lehnsmann. 15


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von Huth. Gutspächter ist Wilhelm Plautz aus Hinterpommern. Die Daten der Volkszählung von 190018 geben neben dem Gehöft (Guthaus) und der Ziegelei vierzehn Arbeiterwohnungen an. Ziegelmeister ist Gustav Tode, der nur noch einen Gesellen und einen Arbeiter hat. Im Gutshaus leben neben dem Gutspächter Wilhelm Plautz aus dem hinterpommerschen Regenwalde 5 weitere Familienangehörige, ein Volontär, 1 Wirtschafterin, 3 Mädchen für häusliche Arbeiten, 1 Herrenkutscher, 1 Wirtschafter, je 2 Kuh- und 2 Schweinefütterer, 1 Knecht, 3 Arbeiter, 1 Pferdeknecht und ein Herrschaftlicher Lehrer. Haushaltsvorstände in den Arbeiterwohnungen sind in der Wohnung 2 der Arbeiter Albert Hülsner (4 Personen), in der Wohnung 3 der Arbeiter Karl Pankow (8), in der Wohnung 4 der Arbeiter Ludwig Jahnke (4), in der Wohnung 5 der Deputat-Knecht Friedrich Guderitz (3), in der Wohnung 6 der Arbeiter Albert Grobelny (9), in der Wohnung 7 der Statthalter/Feld Diederich Pankow (2), in der Wohnung 8 der Arbeiter Ferdinand Maun (5), in der Wohnung 9 der Arbeiter Wilhelm Heinke (9), in der Wohnung 10 der Hofschäfer Christian Wendt (6), in der Wohnung 11 der Arbeiter Fritz Boddin (5), in der Wohnung 12 der Statthalter/Hof Carl Peters (6), in der Wohnung 13 der Arbeitsmann Georg Kliefoth (2), in der Wohnung 13 die Altenteilerin Marie Krull (2) und in der Wohnung 15 der Arbeiter Christian Esemann. Ein Dorf-Schullehrer wird nicht erwähnt. Älteste Einwohner sind Dorothea Bornhöft (74 Jahre) und Georg Kliefoth (73 Jahre). 1906

28.8.1906 Herr von Huth verkauft das Gut Penzin an Paul Justus Wedekind aus Berlin, der schon Besitzer des Gutes Friedrichswalde ist. Der Kaufmann und Generalkonsul Paul Wedekind, Sohn des deutsch-italienischen Kaufmanns und Kunstmäzens Karl Wedekind, ist somit Besitzer von Penzin, Friedrichswalde und Klein-Görnow. Paul Wedekind, dessen Familie wirtschaftliche Interessen im italienischen Ölhandel wahrnahm, lebte vorwiegend in Berlin und nutzte den etwa 1000 Hektar umfassenden Besitz ausschließlich jagdlich.

1910

Generalkonsul von Wedekind verstirbt. Seine Witwe tritt das Erbe an.

1927

Das Allodialgut Penzin bewirtschaftet 472,6 ha. Besitzerin ist Frau verw. Generalkonsul Sophie von Wedekind, wohnhaft in Berlin W, Lutherstraße 38/39. Verwalter des Gutes ist der Adminstrator Otto Rhades. Der Besitz teilt sich auf 350,6 ha Acker und Gärten, 50 ha Wiesen, 25 ha Weiden, 25 ha Holzungen, 18 ha Unland und 4 ha Wasserfläche. Der Tierbestand beträgt 30 Pferde, 130 Stück Rindvieh davon 65 Kühe sowie 100 Schweine. Zum Gut gehört eine Schmiede. Der nächste Bahnanschluss befindet sich 2 km entfernt an der Verladestation Friedrichswalder Weiche. Das Gut ist unter dem Telefonanschluss Brüel 31 erreichbar.19 Zum Dorf mit 128 Einwohnern gehören Kirche, Ziegelei und Schule. Oberschweizer Walter Thoß 1938 am Kuhstall

Mecklenburg-Schwerin (Großherzogtum), Volkszählungsamt. Volkszählung am 1. Dezember 1900. Landeshauptarchiv Schwerin. 5.12-3/20 Statistisches Landesamt (1851-1945). 19 Niekammer's Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band IV. Mecklenburg. Leipzig 1928. 18


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1932

Die Fläche der an das Landgut Penzin verpachteten Grundstücke der Kirche in Penzin beträgt 1ha, 7a und 54 m². Das Gut besitzt 455ha, 87a und 87m².

Aus der Familiengeschichte der Besitzer von Penzin Die Familie von Barner, 14. Jh. bis 1680

Die Barner waren ein altes, vorwiegend im westlichen Mecklenburg ansässiges ritterschaftliches Geschlecht, worauf noch viele Ortsnamen verweisen (Barnekow, Barnin, Barnerstück). Als Stammsitz gilt das Gut Bülow bei Crivitz. Sie zählen zum Uradel, der mit dem Ritter Otto dictus Berner beginnt, 18. März 1302 urkundlich erwähnt. Für Penzin als Besitzer nachgewiesen: Clawes (14. Jh.), Hermann (15. Jh.), Martin (1512), Johann Jürgen († 1577), Joachim († 1621), Heinrich (1657 und 1666) Die Familie von Plönnies, 1680-1802, 1813-1817

Der Ursprung des Geschlechtes liegt am Niederrhein. Es ist erstmals nachweisbar mit Peter Plonies, der 1425 Bürgermeister in Kempen war. Anfang des 16. Jahrhunderts kam die Familie nach Lübeck, wo sie Teil des reichsstädtischen Patriziats wurde. Es ist anzunehmen, dass Nachfahren dieser Familie in Penzin ansässig wurden. Für Penzin als Besitzer nachgewiesen: Georg Plönnies (1680), Carl Stephan Nicolas von Plönnies (1797 und 1800), Carl von Plönnies (1813). Familienmitglieder aus Penzin lassen sich mehrfach als Studenten der Universität Bützow/Rostock nachweisen, so 1705 Jürgen Friedrich, 1763 Friedrich Otto Christian, 1798 Johann Stephan Detlof von Ploennies20. Die Familie von Flotow , 1821-1849

Mecklenburgischer Uradel, dessen Stammsitz die Orte Groß- und Klein-Flotow im Amte Penzlin sind und der mit Hinricus de Vlotowe 1230 urkundlich zuerst erwähnt wird. Dem Uradelsgeschlecht derer von Flotow gehörten neben Penzin vormals folgende Güter im heutigen Mecklenburg-Vorpommern: Grabowhöfe, Grüssow, Groß Gievitz, Groß Kelle,

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http://matrikel.uni-rostock.de/index.php?c=index


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes Kambs, Kogel, Massow, Reez (in der Gemeinde Dummerstorf), Stuer (Burg Stuer), Teutendorf (in der Gemeinde Sanitz), Walow, Woldzegarten (in der Gemeinde Leizen).21 Für Penzin als Besitzer nachgewiesen: Friedrich Ludwig von Flotow († 1858). In welcher verwandtschaftlichen Beziehung er zum dem bekannten Komponisten und Schweriner Hoftheaterintendanten Friedrich Adolf Ferdinand von Flotow steht, ist unbekannt. Die Familie von Huth, (kein Wappen bekannt) 1849 -1908 Die Familie wurde in Person von Heinrich Wilhelm von Huth 1776 in den dänischen Adelsstand erhoben wurde.22 Für Penzin als Besitzer nachgewiesen: Frida von Huth, geb. von Henkel (1850), deren Ehemann Major Friedrich von Huth (1855), deren Kinder, anteilig (1894): Oberst a. D. August v. Huth-Rostock, Amtshauptmann Rudolph v. Huth-Ribnitz (* 7.8.1845 in Sülten) , Marie v. Lossau geb. v. Huth, Hauptman a. D. Gustav von Huth-Lübeck, Fritz von Huth-Ribnitz, Hella von Lübbe, geb. von Huth-Ludwigslust. Die Familie (von) Wedekind, 1906-1945

Das Geschlecht führt seine Abstammung auf Johann Wedekind (* 30. Mai 1278; † 19. August 1360), herzoglich braunschweigischer Kämmerer und Domänenrat, zurück, der von Otto II. dem Strengen, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, um 1320 den Hof zur Horst in Horst, heute Teil der Gemeinde Garbsen, geschenkt erhielt. Ein Nachfahre war der Landsass und Klostermeier in Horst Johann Wedekind (* 1531; † 1614). Er stiftete 1606 der Kirche zu Horst den heute noch erhaltenen Taufstein, an dem das WedekindStammwappen zu sehen ist. Dessen Sohn Johann Wedekind junior (* 1577; † 1663) war in der Nachfolge seines Vaters ebenfalls Landsass und Klostermeier und führte den Gutshof zur Horst weiter. Er ist der Stammvater aller heute lebenden Angehörigen der Familie Wedekind zur Horst. Der Kaufmann und Königlich Hannoversche Konsul Karl Wedekind (* 1809; † 1881) gründete 1838 mit seinem Bruder, dem Königlich Preußischen Konsul und nachmaligen Königlich Hannoverschen Kommerzienrat Friedrich Wilhelm Wedekind (* 1801; † 1878) in Palermo das Bank- und Handelshaus Carlo Wedekind & Co. zum Import und Vertrieb von Petroleum und Export von Früchten, mit Niederlassungen in Neapel, Venedig und Genua. Einer seiner Söhne war Paul Wedekind (* 1845; † 1910), Kaufmann, Bankier und k.u.k. Generalkonsul zu Palermo, Gutsbesitzer in Friedrichswalde und Penzin in Mecklenburg und Glückauf, Kreis Landsberg (Warthe). Seine Söhne Carlo (* 1881; † 1957) und Oscar (* 1882; † 1961), sowie seine Witwe Sophie, geb. Danzier (* 1856; † 1937), wurden 1915 in den preußischen Adelsstand erhoben.23 Alwine le Juge, geb. Wedekind (* 1855; † 1939), Letzte der Linie zur Horst, vererbte den Gutshof zur Horst an den der Linie Palermo angehörenden Verwandten, den Kaufmann und nachmaligen Landwirt Carlo von Wedekind. Der bekannte Schriftsteller Frank Wedekind (eigentlich Benjamin Franklin 21

http://de.wikipedia.org/wiki/Flotow_%28Adelsgeschlecht%29 http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Huth,_Heinrich_Wilhelm_von 23 http://de.wikipedia.org/wiki/Wedekind_%28Familie%29 22

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Wedekind (1864-1918) gehört der Linie zu Horst an. Für Penzin als Besitzer nachgewiesen: Paul Wedekind (1906-1910), Sophie von Wedekind, geb. Danzier (1910-1937), Carlo von Wedekind (1937-1945).

5. Das Dorf Penzin nach dem II. Weltkrieg 1945

Am 8. Mai 1945 endet mit der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde in BerlinKarlshorst der II. Weltkrieg. Auch in dem mecklenburgischen Penzin kommt es durch die Anordnungen der russischen Besatzer zu einer grundlegenden Veränderung der Besitzverhältnisse und damit auch der Struktur der Landwirtschaft.

1945/47 Vom 3. bis 11. September 1945 erließen die Provinz- und Landesverwaltungen der Sowjetischen Besatzungszone ähnlich lautende Verordnungen zur Durchführung der Bodenreform in der SBZ. In Schwerin trat die Bodenreformverordnung als Verordnung Nr. 19 am 5. September 1945 in Kraft. Zur administrativen Durchführung wurden Landesbodenkommissionen gebildet. Der Landesbodenkommission waren die Kreisbodenkommissionen und diesen wiederum die Gemeindebodenkommissionen unterstellt. Die Bodenkommissionen hatten die Aufgabe: 1. Die zu enteignenden Betriebe zu bestimmen, 2. Die Vermessung der Bodenreformparzellen vorzunehmen und 3. Die Vergabe zu bestimmen. Die Umsetzung der Landverteilung erstreckte sich bis in das Jahr 1948. Insgesamt waren 45% der Gesamtfläche der SBZ bzw. 30% der landwirtschaftlichen Nutzfläche von der Bodenreform betroffen. Enteignet wurden 7.160 landwirtschaftliche Betriebe von Großgrundbesitzern und 4.537 Betriebe von Personen, die als Kriegsverbrecher und (in den einschlägigen Verordnungen so bezeichnet) "Naziaktivisten" eingestuft wurden. Diese Einstufung unterlag keiner gerichtlichen Überprüfung. So wurden insgesamt 3,3 Millionen Hektar umverteilt, 35 % der damaligen landwirtschaftlichen Nutzfläche. Diese wurden zu etwa zwei Dritteln an Landarbeiter, Vertriebene und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten (auch Umsiedler genannt) sowie Kleinbauern als persönliches, vererbbares, unveräußerliches Eigentum verteilt, wofür die Neubauern über mehrere Jahre gestreckt eine Jahresrente zu zahlen hatten. Die früheren Eigentümer über 100 Hektar verloren nicht nur ihr Land, sondern auch sämtliches sonstiges Eigentum. Von Wohnhäusern und Geldvermögen bis hin zu Mobiliar und Kleidung wurde ihnen alles entzogen, vielfach kam es zu Plünderungen. Die Enteigneten wurden aus ihren Heimatkreisen ausgewiesen. Diese politisch motivierten Kreisverweisungen der Zwangsenteigneten werden heute höchstrichterlich vom Bundesverwaltungsgericht als schweres Verfolgungsunrecht anerkannt. Die Landwirte mit bis zu 100 Hektar durften hingegen alles behalten. Die entstandene unzureichende durchschnittliche Betriebsgröße von weniger als 10 ha wird einerseits mit der mittelfristig beabsichtigten Kollektivierung erklärt. Andererseits hatte sie ihren Grund in dem Versuch, außer der ansässigen Unterschicht möglichst vielen Vertriebenen (sie machten alsbald etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung der SBZ aus) den Aufbau einer neuen Existenz zu ermöglichen. Von 1945 bis zum Ende der Bodenreform 1948 wurden 43,3% aller Neubauernstellen und 34,9% des verteilten Bodens an 91.155 Vertriebene vergeben.24 In Penzin wurde der Grundbesitz des Gutes auf 42 Neusiedler verteilt. Die überlieferten Namen neuer Eigentümer sind mit dem Datum 1. Dezember 1948 25: Michel 24 25

http://de.wikipedia.org/wiki/Bodenreform Nach Aufzeichnung von Hans-Jürgen Thoß, Penzin.


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Bauer, Karl Bauer, Karl Beckmann, Alexander Becker, Fritz Bischoff, Otto Bollman, Hugo Dumke, Ida Friedrich, Albert Grav, Karl Gierold, Herbert Gehm, Erich Gretsch (später Buchfink), Adolf Hein, Max Kunz, Anna Kalweit, Kurt Kaufmann, Walter Kulka (später Scharkow), Friedrich Konrad, Ernst Möller, Udo Mahnke, Josef Marotzek, Gustav Meinicke, Willy Mehl, Ernst Rupenus, Hermann Rupenus (später Emil Haumann), Bernhard Rolloff, Arthur Ruff, Albert Selch, Gerhard Selch, Eduard Sablowski, Franz Sebeikat, Otto Strutz, Franz Strutz (später Schöwald), Emmi Schult, Arthur Schütz, Josef Surrey, August Schwelgin, Walter Thoss, Theodor Tolksdorf, Lydia Timmler, Ludwig Tardowski, Karl Twardowski, Rudolf Zwach, Erich Wendt, Paul Wendt, Franz Werner. Mit Funktionen waren in den Nachkriegsjahren betraut: Kurt Froelich (Bürgermeister), Max Kunz (Vorsitzender VdgB), Erich Wendt (Vorsitzender Gemeinderat), Rudolf Zach (Leiter der SED), Else Dumke (Leiterin Frauenausschuss), Rudi Sebeikat (Leiter DSF). Neben Grund und Boden wurden den Siedlern Häuser, Stallgebäude und Scheunen zugeteilt. Gleichfalls erhielten sie zur Bewirtschaftung der Flächen Ackergeräte und Zugtiere. Da nur wenige Pferde vorhanden waren, mussten auch Kühe angespannt werden. Die Wohnungsnot zwang dazu, dass Stallgebäude als Wohnraum genutzt bzw. dauerhaft umgebaut werden. 1948/49 In der Penziner Stellmacherwerkstatt bauen die Stellmacher Otto Bollmann und Hanß-Jürgen Thoß für die Neubauern 10 einspännige und 4 zweispännige Pferdewagen. Auftraggeber waren in Penzin A. Becker, E. Wendt, A. Hein, P. Wendt, L. Timmler, A. Kalweit, J. Marotzek, A. Ruff, E. Haumann und F. Sebrikat.

Kastenwagen mit Speichenrädern

Gummibereifter Pritschenwagen

Auch der Nachwuchs wusste mit den Pferden umzugehen

Gemeinschaftliche Begutachtung der Neuanschaffung


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Schafherde auf der Dorfstraße

Mähdrescher gab es noch nicht

1949

Am 7. Oktober wird die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Dieser zweite deutsche Staat wird für 40 Jahre die Entwicklung von Penzin bestimmen.

1952

Die SED beschloss auf der 2. Parteikonferenz der SED, in Ost-Berlin vom 9.-12. Juli 1952, die Maßnahmen zur Bildung von Genossenschaften. Damit wurden landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) zugelassen. Die LPG wurden in einer Gründungsversammlung errichtet, mussten sich ein Statut nach gesetzlich vorgeschriebenem Muster geben und wurden durch staatliche Organe bestätigt. Mitglied einer LPG konnten nicht nur die Bauern mit eigener Wirtschaft werden, sondern auch Landarbeiter und andere Bürger. Auf die Bauern wurde insbesondere Ende der 1950er Jahre zunehmend erheblicher Druck ausgeübt, sich einer meist noch unwirtschaftlichen LPG anzuschließen. Die Einzelbauernwirtschaften wurden bei der Maschinenausleihe durch die MaschinenAusleihstationen (MAS), später Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS) systematisch benachteiligt, sodass das Abgabensoll immer schwerer zu erfüllen war. Zahlreiche Bauern sind nach der 2. Parteikonferenz der SED 1952 bis zum Mauerbau 1961 aus der DDR geflohen, um nicht Mitglied einer LPG werden zu müssen. Ihre Betriebe wurden zunächst von den staatlichen örtlichen Landwirtschaftsbetrieben (ÖLB) verwaltet und später nach Enteignung des Grund und Bodens in die LPG integriert.26

1958

In Penzin wird eine Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft (LPG) gegründet. Sie trägt den Namen „Völkerfreundschaft“. Im Frühjahr 1960 wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft durch eine Kampagne der SED zwangsweise abgeschlossen.

Kollektive Arbeit auf dem Dreschplatz: Für die Frauen die Heugabel, für die Männer die Bierflasche 26

http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftliche_Produktionsgenossenschaft


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1965/80 Ab Mitte der 1960er Jahre wurde die Kooperation zwischen den LPG mit dem Ziel vorangetrieben, zu einer höheren Konzentration und Spezialisierung der Produktion zu kommen. Während dieses Prozesses und darüber hinaus fusionierten viele LPG, deren Anzahl somit von 1960 zu 1970 von 19.313 auf 9.009 sank. Am Ende dieser Umwälzungen standen die Kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion. In diesen wurde die Feldwirtschaft mehrerer LPG gemeinsam betrieben, sodass den „Restbetrieben“, wie sie teilweise auch genannt wurden, weitestgehend nur die Viehwirtschaft blieb. Mitte der 1970er Jahre forcierte die SED die Umwandlung der KAP Pflanzenproduktion in LPG Pflanzenproduktion (LPG (P)). Die administrative Trennung von Tierhaltung ( (T) = Tierproduktion) und Feldbau, die mit der Bildung der Pflanzenproduktionsbetriebe manifestiert wurde, war unter den Bauern höchst umstritten, da sie zahlreiche negative Auswirkungen nach sich zog. Beispielsweise erhöhte sich der Transport- und Verwaltungsaufwand. Die Spezialisierung entsprach zwar allgemeinen Trends in den westlichen Ländern, erfolgte allerdings überspitzt, so besaßen die KAP teilweise die unüberschaubare Größe ganzer Landkreise. 27 In Penzin führten diese Umstrukturierungen zu einem häufigen Wechsel im Vorsitz der LPG und in der Zusammensetzung der einzelnen Arbeitskollektive (Brigaden). Vom Wohn- zum Arbeitsort mussten oft weite Entfernungen zurück gelegt werden. Für die heranwachsende Jugend bot die Landwirtschaft keine langfristige Perspektive, so dass viele Bauernkinder ihren Geburtsort verließen, um in den umliegenden Orten in Handwerk und Industrie eine Ausbildung anzunehmen oder sie wanderten sogar ganz in andere Regionen ab. 1967

Neben der schweren landwirtschaftlichen Arbeit ohne Sonn-, Feiertag und Urlaub vergaßen die Penziner das Feiern nicht. So wurde 1967 unter Anteilnahme der gesamten Dorfbevölkerung ein großes Erntefest begangen.

Erntefest 1967

27

http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftliche_Produktionsgenossenschaft


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1970

Die LPGen in Penzin und Wipersdorf schließen sich zu einer LPG „Neuer Weg“ zusammen.

1974

Die LPGen Penzin/Wipersdorf und Blankenberg vereinigen sich. Die neue Genossenschaft hat nunmehr eine landwirtschaftliche Nutzfläche ca. 800 ha. Im Jahr 1979 verfügt sie über einen Bestand von 320 Rindern. Der Plan sieht eine Lieferung von 11.000 dt Milch vor. Damit ist der Betrieb für die Versorgung von mehr als 3.000 Menschen mit Milch und Milchprodukten verantwortlich.28

1976

In Zahrensdorf gründet sich die Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion (KAP). Die Pflanzenproduktion von Wipersdorf/Penzin wird mit angeschlossen.

1984

In diesem Jahre kommt es zu einer Zusammenlegung der Abteilungen Pflanzen- und Tierproduktion in Penzin, Wipersdorf, Blankenberg und Zahrensdorf zu einer GroßLPG. Der neue Betrieb gliedert sich in die Abteilungen Pflanzen- (Vorsitzender Hans Heesch) und Tierproduktion (Vorsitzender Hartmut Schwarz, später Dirk Klausing).

ab 1990

Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 mussten sich die LPG den neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten und insbesondere den vorhandenen Strukturen des bundesdeutschen Wirtschaftrechts anpassen. Die LPG lösten sich ganz oder teilweise auf, verbliebene oder verkleinerte LPG existierten als eingetragene Genossenschaft e.G. oder als GmbH weiter, da die Form des einheitlichen genossenschaftlichen Eigentums der LPG nicht dem bundesdeutschen Wirtschaftsrecht entsprach. Bei Auflösungen teilte man den Genossenschaftsbesitz zu Gunsten der genossenschaftlichen Eigentümer, die ihrerseits teilweise als Wiedereinrichter ihre Landwirtschaft begannen. Diese verbliebenen großen Betriebe dominieren in weiten Teilen die Landwirtschaft im Osten Deutschlands. Gemäß dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz, das die Auflösung der LPG und deren Übergang in andere Rechtsformen regelt, waren auch die Inventarbeiträge zurückzuzahlen, soweit die LPG dies wirtschaftlich leisten konnte. Insbesondere dieser Punkt war Gegenstand zahlreicher Rechtsstreitigkeiten.29. Die Genossenschaft in Zahrensdorf wurde liquidiert und ging eine Landwirtschaftsgesellschaft über. Die ehemaligen Landbesitzer in Penzin haben Ihre Nutzflächen überwiegend an diese Landwirtschaftsgesellschaft Zahrensdorf mbH & Co. verpachtet bzw. veräußert.

6. Administrative Zuordnung und Einwohner 1830

Penzin gehört mit Ziegelei, See und Teerofen zum Ritterschaftlichen Amt Crivitz.

1900

Penzin gehört zum Ritterschaftlichen Amt Crivitz30 und hat 121 Einwohner. Nach den Geburtsorten zu urteilen, stammte die Mehrzahl der Einwohner aus benachbarten bzw. mehr oder weniger weit entfernten Dörfern. Eine dauerhafte Stammbevölkerung konnte sich aufgrund der hohen Fluktuation der Landarbeiter kaum entwickeln.

1914/18

In der Penziner Kirche gibt es eine Ehrentafel für die Gefallenen des 1. Welt-

Chronologischer Abriss zur Geschichte von Blankenberg (2006) http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftliche_Produktionsgenossenschaft 30 Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin gliederte sich bis 1918 in das Domanium (Kammergut=landesherrschaftlicher Besitz), die Ritterschaft (Grundbesitz meist adliger Familien) und die Landschaft (Grundbesitz der Städte) 28 29


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krieges aus den Orten Penzin, Friedrichswale und Weisse Krug. 1920

Nach der Novemberrevolution werden in Mecklenburg alle Domanial- und Ritterschaftlichen Ämter aufgelöst. Es werden nunmehr Ämter nach dem Territorialprinzip geschaffen. Das zuvor zum Ritterschaftlichen Amt Crivitz gehörige Penzin kommt, wie auch die Gemeinde Blankenberg (zuvor Domanialamt Warin-Neukloster-Sternberg-Tempzin), zum neugeschaffenen Amt Warin und bildet eine eigene Landgemeinde.

Ortsstempel der Gemeinde Penzin und Hundesteuererlass von 1921

Penzin auf einer Karte um 1890


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1923

Die Gemeinden Penzin und Friedrichswalde werden zum 1.1. miteinander vereinigt.31

1925

Das Amt Warin geht im Amt Wismar – später Kreis Wismar – auf.

1933

Die Volkszählung ergibt für Penzin 97 Einwohner. Das 913 ha große Allodialgut (Penzin mit Friedrichswalde) gehört der verwitweten Sophie Wedekind, geb. Danzier mit Wohnort Berlin.

1939

Bei der letzten Volkszählung vor Kriegsbeginn werden in der Gemeinde Friedrichswalde 132 Personen gezählt, davon 43 im Ortsteil Friedrichwalde und 89 in Penzin.

1945

Am 30. April 1945 traf ein Lazarettzug mit Verwundeten am Haltepunkt Friedrichswalder Weiche ein und blieb dort stehen. Zwei junge Soldaten erlagen in dieser Nacht ihren Verletzungen und wurden auf dem Penziner Friedhof beigesetzt. Die Gräber wurden liebevoll von Frau Clara Schreiber und danach bis heute von Frau Irmgard Thoss gepflegt. Es handelt sich um 1) Hans-Georg Breuss, geb. am 31.8.1927 in Altona, verstorben am 1.5.1945 2) Name konnte nicht mehr ermittelt werden Am 3. Mai 1945 rücken Truppen der Roten Armee in Blankenberg ein, am 4. Mai in Penzin. Sie quartieren sich in Penzin im Gemeindehaus (heute Besitz der Familien Thoss und Ruhmich) ein. Infolge der Kriegsereignisse werden Millionen von Bewohnern der deutschen Ostgebiete heimatlos. Durch das von den Siegermächten am 4. August 1945 beschlossene Potsdamer Abkommen wird deren Schicksal endgültig besiegelt. Die sowjetische Militärverwaltung siedelt auch in Penzin Familien an. Viele von ihnen hatten zuvor überwiegend über mehrere Generationen als deutschstämmige Bauern und Handwerker in Litauen gelebt. Sie waren Opfer einer zweifachen Vertreibung: 1939 wurden im Ergebnis des Hitler-Stalin-Pakts Februar/März 1941 mehr als 50.000 Litauendeutsche umgesiedelt. Die meisten Familien lebten mehr als ein Jahr in Lagern im polnischen besetzen Gebiet, in Pommern und zum Teil auch in Mecklenburg. In einem akribischen Auswahlverfahren wurde über die künftige Ansiedlung und die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft entschieden. Nach der Besetzung des inzwischen in die damalige Sowjetunion einverleibten Litauen im Sommer 1942 kam es zu einer großangelegten Rücksiedlungsaktion von 20.000 Deutschen. Fast alle Rückkehrer waren des Lagerlebens satt. Für die deutsche Politik ging es in erster Linie um eine Ostkolonisation der neu eroberten Gebiete, wobei die Litauendeutschen eine wichtige Rolle spielen sollten. Sie erhielten größtenteils ihren ehemaligen Besitz wieder zurück, der durch Enteignung polnischer und jüdischer Besitzer noch vergrößert wurde. Doch war diese Periode nicht von langer Dauer, denn bereits Ende 1944 mussten die Litauendeutschen vor den anrückenden russischen Truppen wiederum fliehen. Dies erfolgte weitgehend gut geordnet, jedoch war die Ankunft der in Ostdeutschland „Umsiedler“ genannten Familien nicht unproblematisch. 32

31 32

Beschluss des Landesverwaltungsrats im Mecklenburg-Schwerinschen Ministerium des Innern vom 17.10.1922. Hermann, Arthur (1995): Litauendeutsche während des 2. Weltkriegs. Annaberger-Annalen 3, S.67-88.


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes 1945/46

20 Die Gemeinde Friedrichswalde mit den Ortsteilen Friedrichswalde und Penzin hat nunmehr 355 Einwohner. Das ist beinahe das Dreifache von 1939. Russischer Passierschein von 1945

1949

Der vom Altbauern Hans Böttcher in Wipersdorf bewohnte Hof mit 45 ha wird auf dessen Antrag nach Zustimmung der betroffenen Gemeindevertretungen nach Penzin umgemeindet.

1950

Die bis dahin selbstständige Gemeinde Friedrichswalde wird durch eine Verwaltungsreform Blankenberg zugeordnet.

1952

Im Zuge der Verwaltungsreform, die mit der Aufhebung des einheitlichen Landes Mecklenburg-Vorpommern endetet, wird die Gemeinde Blankenberg aus dem Kreis Wismar aus- in den neu geschaffenen Kreis Sternberg im neugebildeten Bezirk Schwerin eingegliedert.

1987

Penzin begeht mit einer Festwoche das 700-jährige Bestehen. Am 3. September findet eine Festsitzung mit anschließendem Kulturprogramm statt. Daneben gab es eine Rentnerkaffeetafel, Kinovorstellungen, ein Urania-Vortrag und ein Platzkonzert. Zu diesem Zeitpunkt hat das Dorf 109 Einwohner, davon sind 21 Kinder, 15 Jugendliche, 38 erwachsene Männer und 35 Frauen. 21 Personen sind bereits im Ruhestand. Insgesamt gibt es in Penzin 42 Haushalte.

1996

Im Zuge einer erneuten Verwaltungsreform wird das Amt Brüel gebildet. Es besteht aus den Gemeinden Brüel, Kuhlen, Wendorf, Zahrensdorf, LangenJarchow, Weitendorf und Blankenberg (mit Penzin). Die Gemeinden gehörten bereits seit 1994 zum Landkreis Parchim.

2004

Eine neue Verwaltungsreform führt zum Zusammenschluss der Ämter Brüel und Sternberger Seenlandschaft. Verwaltungssitz des neuen Amtes Sternberger Seenlandschaft ist nunmehr Sternberg.


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

Ansicht des Dorfes Penzin nach einem Satellitenfoto von 2008. 2009

In der Denkmalliste des Amtes Sternberger Seenlandschaft33 sind für den Ort Penzin folgende Gebäude aufgeführt: Kirche mit Friedhofsportal, Gutsanlage mit Gutshaus und Kuhstall, ehemalige Stellmacherei, Bahnarbeiterhaus (siehe auch Punkt 14).

2011

Durch eine neuerliche Kreisgebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern gehört Penzin jetzt zum Landkreis Ludwigslust-Parchim.

2012

Im August feiert Penzin das 725-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Penzin hat nunmehr 75 Einwohner, die in 23 Wohnhäusern leben.

7. Die Penziner Dorkirche 14. Jahrh.

Errichtung einer einschiffigen Backstein-Kirche in Penzin. Sie ist im Osten dreiseitig verschlossen, mit äußeren Strebepfeilern versehen. Das Innere wird durch eine Holzbalkendecke geprägt. Sie wurde in mehreren Etappen vom Chor her beginnend erbaut. Die Übergangsbereiche sind bis heute innen und außen erkennbar.

1839

Das Türmchen im klassizistischen Stil über dem Westgiebel wurde nach einem Entwurf des mecklenburgischen Landesbaumeisters Georg Adolf Demmler im Jahre 1839 erbaut, wovon die Inschrift des Zimmermanns am linken Stützpfeiler zeugt. Der Turm trägt eine Glocke mit der Inschrift SOLI DEO GLORIA * FECIT *J *V * SCHULTZ 1798. Aus Kirchenunterlagen kann man entnehmen, dass Laterne und

http://www.bksmv.de/cms/BKS_prod/BKS/Landkreis_Parchim/_Behoerden/Landkreis_Parchim/_Behoerden/Dezernat_I/_Be hoerden/Bauordnungsamt/_Dienste/Denkmalschutz/_Formular/Baudenkmale_Amt_Sternberger_Seenlandschaft.pdf 33


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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Kuppel ursprünglich grün gestrichen waren. Die Stützen der Laterne sind mit Verzierungen und einem Geländer versehen. Das Kirchendach war über dem Chor mit sogenannten Mönchssteinen34 versehen, das übrige Dach ist mit Biberschwänzen gedeckt. Ursprünglich trug die Kirche möglicherweise eine Schilfeindeckung, wie der große Abstand der Dachbinder vermuten lässt. Die innere Einrichtung ist schlicht. Über dem Altar befindet sich eine Barockkanzel, die im 17. Jahrhundert wohl von Dorfhandwerkern gefertigt wurde. Kruzifix und Kerzenhalter stammen aus der Zeit um 1835. Die um 1830 in großer Zahl aus Biskuitporzellan gefertigten Fensterbilder auf der rechten Seite haben heute Seltenheitswert. 1851/53

Der Kirche wird 1851 ein silbervergoldeter Kelch mit Patene und dem Werkzeichen B DUNITZ gestiftet (nicht mehr vorhanden). Die Kirche erhält 1853 vom Patron Fr. V. Huth eine silberne Kanne35 (nicht mehr vorhanden).

1882

1882 erhielt die Kirche vom damaligen Rittergutsbesitzer von Huth einen Opferstock, der wahrscheinlich auch als Ständer der heute verlorenen silbernen Taufschale diente.

1913

1913 wird eine Heizungsanlage eingebaut. Zum Einführungsgottesdienst erscheinen 60 der 140 erwachsenen Gemeindemitglieder.36 Für die Anschaffungskosten und den Betrieb kommt die Patronin Frau von Wedekind auf.

1930/35

1930 wird die Kirche durch die zuständigen Behörden unter Denkmalschutz gestellt, dieser wurde jedoch nach Einspruch der Patronin ein Jahr später widerrufen.37 1934/35 wurde durch die Patronin der Kirchturm völlig neu gebaut, jedoch in den alten Formen. Leider wurde gelegentlich dieses Neubaus aus unbekannten Ursachen das Harmonium restlos beschädigt, so dass seit Sommer 1935 a capella gesungen werden musste.38

2002/2006 2002 konnte durch eine Kollekte des Kirchenkreises Wismar eine neue Eichentür angeschafft werden. Zwischen 2002 und 2006 entsteht die Friedhofsmauer auf 42 m neu aus Feldsteinen. 2004 spendete Herr Pooth der Kirche ein Harmonium und einen Kronleuchter. Den zweiten Kronleuchter verdankt sie einer Spende von Herrn König aus Wismar. 2006 wurde mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an Dach, Decke, Turm und Fenstern begonnen. Die Turmabdeckung erhielt den ursprünglichen grünen Anstrich zurück, das Turmkreuz wurde vergoldet.

Mittelalterliches Ziegelformat mit den Maßen 29 X 14 X 10 cm. Diese und weitere Angaben zur Kirche und zu den Besitzverhältnissen in: Schlie, F. (1899): Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 3, S. 395 ff. 36 Geschichte der Gemeinde Penzin. Landeskirchliches Archiv Schwerin. KG Eickelberg, Nr. 11 37 Inventarakte im Landesdenkmalamt Schwerin. Schriftl. Mitteilung von H. Ende am 22.5.2012. 38 Gemeindebericht Penzin 1933-1935. Landeskirchliches Archiv Schwerin. 34 35


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

2007

2009/10

Im Juli 2007 wurden die Erneuerungsmaßnahmen mit einem Dankgottesdienst durch Probst Drewes in Anwesen-heit des Landesbischofs Beste und des Ministerpräsidenten von MecklenburgVorpommern Ringsdorf vorläufig abgeschlossen.

2009 erfolgten Trockenlegungsarbeiten im Altarbereich und eine neue Pflasterung vor der Eingangstür, 2010 kam neues Gestühl in die Kirche. Die Arbeiten wurden nur durch vielfältige Spenden des Kirchenkreises Wismar, der Robert-Bosch-Stiftung, der Raiffeisenbank, der Familien Reemtsma und von Wedekind, Einwohnern und Mitgliedern des Kirchenbauvereins mög-lich. Personelle Unterstützung erfolgte durch die zuständige Amtsgemeinde.

8. Die Kirchgemeinde und ihre Pastoren 1330

Penzin wird neben Brüel und Sülten als selbstständiges Kirchspiel aufgeführt.

1355

Die Kirche in Penzin ist Tochterkirche von Sülten.39

1523

Die Reformation hielt in Mecklenburg ab 1523 durch Joachim Slüter (Rostock) und Heinrich Never (Wismar) Einzug. Hierbei war die lutherische Prägung vorherrschend. Mit dem Beschluss des Landtags an der Sagsdorfer Brücke bei Sternberg wurde 1549 in ganz Mecklenburg der lutherische Glauben eingeführt. Wann genau die Penziner Gemeinde zum evangelisch-lutherischen Glauben übertrat, ist nicht bekannt.

1711

Penzin ist Tochterkirche von Laase. Pastor ist dort von 1702 bis 1723 Johann Friedrich Stavenhagen. Auch sein Nachfolger Johann Friedrich Röring verwaltet bis zu seinem Tode 1759 Penzin von Laase aus.40

1740

Penzin ist Tochterkirche von Eickelberg und Laase.

39 40

M. U.-B. 8318 Geschichte der Gemeinde Laase (1270) – 1945. Landeskirchliches Archiv Schwerin. KG Eickelberg, Nr. 11


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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1764

Nach der Trennung von Eickelberg und Laase gehört Penzin zu Laase. 41 Nach anderen Angaben kommt Penzin jetzt für kurze Zeit zu Tempzin. Penzin wird Tochterkirche von Brüel.42

1770

Johann Heinrich von Plönnies beruft Pastor Klotz aus Brüel.

1784

Penzin wird wieder Tochterkirche von Eickelberg. Pastor Schwertfeger wird zum Seelsorger in Abstimmung den Hochwolgeb. Herren von Plönnies, gepredigt wird von Michaelis bis Ostern excl. Jeden 3. Sonntag, im Sommer dagegen von Ostern bis Michaelis excl. Jedes Mal um den anderen Sonntag. Im Winter nachmittags um 1 Uhr, im Sommer vormittags um 7 Uhr. Dies wird in Penzin und Eickelberg durch Carl von Plönnies und Pastor Anton August Schwertfeger im October 1784 vertraglich geregelt.43

1797

Pastor Schwertfeger und Carl Stephan von Plönnies regeln die Verhältnisse neu.44

1856/57

Penzin wird wiederum Tochter von Brüel, wo sie bis heute verblieben ist. Am 15.6.1857 wird der Pastor Frese in Brüel nach Vereinbarung mit dem Kirch-Patron, Herrn v. Huth auf Penzin, in das Pfarramt bei der vagierenden Mutterkirche zu Penzin eingeführt. Die Übergabe erfolgt nach einer Vereinbarung 25.8.1856 zwischen dem Patron und dem Eickelberger Pastor Massmann.45

1863/77

Unter dem Brüeler Pastor Frese amtieren nacheinander die Hilfsprediger Held, Susemihl, Starcke, Klamm und Techel. Sie sind zugleich Rektoren der Schule in Brüel.

1880/81

Die Kirchgemeinde Penzin besteht aus den Ortschaften Penzin (31 männliche/35 weibliche Konfirmierte), Friedrichwalde (10/6), Friedrichswalde Weiche (4/4) und Weißekrug (10/10). Den Gottesdienst besuchen im Mittel 14 Personen. Fleißige Besucher sind die Bediensteten des Hofes Penzin, die Gutsherrschaft hingegen erscheint nur ausnahmsweise, dem Beispiel folgen die Tagelöhner. In diesem Jahr finden 2 Trauungen und 3 Geburten statt. Es gibt einen Selbstmörder. Pastor ist der Hilfsprediger von Gretzler.

1881

In Brüel übernimmt Pastor Vitense sein Amt.

1883

berichtet der Hilfsprediger v. Gretzler, dass der Gottesdienst 2 Mal mangels Beteiligung ausfiel. Es finden zwei Trauungen statt, wobei die Bräute den Kranz nicht tragen durften. Weiterhin gab es 5 Beerdigungen und 4 Geburten.

1884/85

Die Pastorenstelle in Penzin wird weiterhin durch die Rektoren der Brüeler Stadtschule in der Funktion als Hilfsprediger wahrgenommen. Damit bessern diese sichtlich ihr schlechtes Gehalt auf. 1884 ist dies A. Piper.

1891/92

Carl Puls ist Hilfsprediger für Penzin. Er berichtet, dass manches Gemeindemitglied trunksüchtig sei.

1895

In Penzin amtieren Pastor Greve und Hilfsprediger Puls, beide aus Brüel.

1761

ebenda ebenda 43 Geschichte der Gemeinde Penzin. Landeskirchliches Archiv Schwerin. KG Eickelberg, Nr. 11 44 ebenda 45 ebenda 41 42


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

1896/1910

Unter der Leitung des Brüeler Pastors Borgwardt amtieren nacheinander die Hilfsprediger Otto, Jahr und Starck.

1910

In Penzin amtiert der Hilfsprediger Köhler. In diesem Jahr stirbt der Besitzer der Güter in Penzin und Friedrichswalde Generalkonsul Paul Wedekind. Er wird zunächst auf dem Penziner Friedhof beigesetzt.

1911/12

Penziner Hilfsprediger sind Ernst Voß und der Brüeler Rektor Weinreben.

1913

Die Penziner Kirche kommt wieder zu Eickelberg, da von Brüel aus die Hilfspredigerstelle nach Aussage des Pfarrverwalters Präpositus Greve nicht mehr besetzt werden kann. Nach langen Verhandlungen wird am November der Pastor Köhler in Anwesenheit der Patronin Frau Generalkonsul Wedekind in Penzin eingeführt. Vertraglich wird vereinbart, dass es nach drei Jahren jeweils zu einer Verlängerung von einem Jahr kommen soll.

1929

Im November kommt Penzin wieder zu Brüel. Pastor ist nunmehr Herrberger. Das Harmonium befindet sich in unmöglichem Zustand und kann nicht genutzt werden. Jedoch konnte es im Winter 1929/30 einer gründlichen Renovierung unterzogen werden.

1930

Nach längerer Unterbrechung finden die Konfirmationen wieder in der Penziner Kirche statt, wodurch die Beteiligung der Gemeinde stark ansteigt. Die Mädchen tragen schwarz, die Knaben blau. Trauungen finden freitags zur Nachmittagsstunde statt. Die Teilnahme am Gottesdienst liegt von 1927 bis 1929 bei 17%, von 1930 bis 1932 steigt sie auf 28% der erwachsenen Gemeindemitglieder. Zwischen 1927 und 1935 liegt das Verhältnis von ehelich zu unehelich geborenen Kindern in Penzin bei 40 zu 13.46

1945-1973

Für Penzin zuständig ist der Brüeler Pastor Joachim Melchert (1909-1980).

1981

Die Kirchgemeinde Penzin wird der Pfarre Zahrensdorf/Tempzin angeschlossen und somit von Pastor Kölln betreut. Zuvor gehörte sie zu Brüel und wurde von Pastor Schwardt betreut.

2000

Nach mehr als 50 Jahren wird in der Penziner Kirche wieder eine Trauung vollzogen.

2002

Am 30. Januar wird der Verein „Dorfkirche Penzin e.V.“ gegründet. Neben der Restaurierung der Dorfkirche fördert er satzungsgemäß u.a. die Erforschung der Geschichte des Dorfes Penzin und seiner Kirche und organisiert kulturelle Veranstaltungen.47 Gründungsmitglieder sind Kirsten und Michael Lüders, Rosemarie Ridder, Irmgard Thoß, Ulrike Harm, Irmgard und Herbert Mundt, Peter Davids, Lothar Ruhmich, Jens-Peter Drewes, Jörg-Peter Krüger, Gerhard Matzkat und Fritz Köller. Gegenwärtig hat der Verein 22 Mitglieder

1999

Probst Hans-Jürgen Drewes ist Pastor der Kirchengemeinde Brüel-HolzendorfTempzin-Penzin.

46 47

Gemeindeberichte Penzin. 1927 bis 1935. Landeskirchliches Archiv Schwerin. Satzung des Vereins „Dorfkirche Penzin e.V.“ in der Fassung vom 30. Januar 2002


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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März 2011 Anne Arnholz wird in Brüel Pastorin zur Anstellung und zeichnet auch für die Penziner Kirche verantwortlich.

9. Gutshaus, Dorfkirche und Mausoleum

1831/32 Der Landesbaumeister Georg Adolf Demmler hält sich bei dem befreundeten Gutsbesitzer Friedrich von Flotow in Penzin auf und macht mehrere Entwürfe für Umbauten des Gutshauses, der Kirche und von Wirtschaftsgebäuden.

Das Penziner Gutshaus – Entwurf für den Bau wahrscheinlich von G. A. Demmler

Dachreiter (Turmaufsatz) der Penziner Dorkirche – Entwurf von G. A. Demmler

Der Hofbaumeister Georg Adolf Demmler und Penzin

Georg Adolf Demmler (1804-1886) ist als Schweriner Landes- und Hofbaumeister durch Planung und Ausführung verschiedenster Bauwerke hervorgetreten, die noch heute das Gesicht der Landeshauptstadt Schwerin (Schloss, Arsenal, Marstall) und vieler andere Orte Mecklenburgs (Güstrow, Ludwigslust, Bad Doberan) prägen. 1841 erhielt er den Titel Hofbaurat. Als er sich stark politisch engagierte, wurde er 1851 aus dem großherzoglichen Dienst entlassen. 1876 wurde er sozialdemokratischer Abgeordneter im Reichstag. In einer 1914 aus dem Nachlass veröffentlichten Autobiografie von Georg Adolf Demmler48, ist zu lesen: „Mitte September 1831 reiste ich zu dem Kammerdirektor von Flotow nach seinem Gute Pentzin, wo ich sehr oft war, da ich ihm aus Freundschaft seine dortigen Bauten entwarf und leitete. Hier in Pentzin wurde ich ernstlich krank, bekam das Nervenfieber, so dass an eine Abreise nicht zu denken war, vielmehr ich dort während der Monate September, Oktober, November und im halben Dezember bleiben musste; …. . … , auch meine beiden Eltern kamen während meiner Krankheit zweimal nach Eine kurze Darstellung seine Lebens findet sich in M. Krempien (1991): Schweriner Schloßbaumeister G. A. Demmler 1804-1886. Schwerin. 48


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Pentzin, wo ich eine ganz ausgezeichnete Pflege hatte und mir eine mütterliche Sorge von den beiden Schwestern des Kammerdirektors, Fräulein Charlotte von Flotow, der nachherigen Domina des Klosters Malchow und Fräulein Eleonore von Flotow, der nachherigen Vizedomina vom Kloster Dobbertin, zu teil ward, …“49 Aus dieser Darstellung wird nicht weiter ersichtlich, um welche Penziner Gebäude es sich handelt. Eine Nachfrage bei der Kunsthistorikern Sabine Bock konnte jedoch weitere Klarheit schaffen. Sie teilte am 20.05.2012 schriftlich mit: Die kleine Demmler-Biografie von Bruno Mertelmeyer, die posthum entstand und eine weite Verbreitung fand, ist nicht nur stark verkürzt, sondern teilweise sogar verfälschend bzw. schönend von diesem nach der Demmlerschen Autobiografie verfasst worden. Leider dient sie bis heute als Hauptquelle zu Demmlers Leben und Werk – dabei hat sich im Landeshauptarchiv die vollständige Autobiografie in einer Abschrift durch Demmlers Neffen erhalten. Diese Quelle haben Rudolf Conrades und ich aus Anlass des 200. Geburtstages von Demmler ediert, kommentiert und mit einer Reihe weiterer Dokumente und einiger Aufsätze angereichert. Dort klingt die Sache mit Penzin etwas anders als bei Mertelmeyer: »… ich hatte große Sehnsucht, einige Tage mich auf dem Lande aufzuhalten und frische freie Luft genießen zu können: ich reiste daher Mitte September [1831] zu dem Kammerdirector von Flotow nach seinem Gute Pentzin, wo ich sonst oft war, ihm aus Freundschaft seine dortigen Bauten entwarf und leitete, z.B. einen kleinen Turm auf der Kirche, den Durchbau seines Wohn- und Viehhauses pp. Aber auch hier in Pentzin ward es nicht besser, wurde vielmehr ernstlich krank am Nervenfieber, so daß an eine Abreise nicht zu denken war, vielmehr ich während der Monate September, October, November bis halben Dezember bleiben mußte.«50 Die Kirche wurde lt. DEHIO 1830/40 umgebaut – der kleine Dachreiter geht also tatsächlich auf einen Entwurf von Demmler zurück. Welche Umbauten Demmler für das Herrenhaus und das Viehhaus plante, lässt sich wohl nur noch schwerlich ausmachen.“. Diese Feststellung wird durch die Zimmermannsinschrift in einem Turmbalken mit der Jahreszahl 1839 bestätigt (siehe oben). 1914

Am Südufer des Groß Labenzer Sees wird das Mausoleum der Familie Wedekind errichtet. Zur Anlage gehört eine Skulptur eines bronzenen Hirsches, einem etwa 100 Kilogramm schweren Hohlkörper, von Louis Tuaillon51. Gegossen wurde die Figur in der Bronzegießerei Noack in Berlin. Zum Groß Labenzer See führt eine steinerne Treppe. 1945 schossen Soldaten der Roten Armee auf die Plastik, woher die über Jahrzehnte sichtbaren Einschusslöcher stammten. Die Stätte wurde auch zu DDR-Zeiten durch Vereine gepflegt. In dieser Zeit wurde einmal eine bronzene Grabplatte entwendet und wieder aufgefunden. Nach der Wende kam es vermehrt zu Vandalismusschäden, weshalb das Mausoleum verschlossen wurde und seither nicht mehr zugänglich ist.52

2007/08 Der Bronzene Hirsch am Mausoleum Friedrichswalde wird Anfang Juli des Jahres 2007 gestohlen. Bereits am 10. Juli wurde die Plastik zersägt auf dem Gelände einer G. A. Demmler. Die Autobiographie eines großen Baumeisters. Herausgegeben von Dr. G. Mertelneyer. Schwerin 1914. 50 Sabine Bock und Rudolf Conrades (Hg.): Georg Adolph Demmler. Einige Notizen aus meinem Leben ; 1804– 1886. Schwerin 2005, S. 28–29). 51 Louis Tuaillon (1862 - 1919) war ein bekannter deutscher Bildhauer, der insbesondere Bronzeplastiken in Kombination mit Tierdarstellungen entwarf. Sie finden sich beispielsweise im Berliner Tiergarten. 52 http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrichswalde_%28Blankenberg%29 49


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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Metallaufbereitungsfirma in Schwerin aufgefunden. Neben dem Geweih wurden auch die Beine inklusive der Grundplatte abgetrennt. Die Diebe hatten es auf den reinen Materialwert abgesehen. Im September 2007 wurden die Einzelteile der Tierskulptur in die Gießerei verbracht, in der sie einst gegossen wurde. Beim neuerlichen Zusammensetzen des Hirsches wurden auch die Einschusslöcher von 1945 entfernt. Die Restaurationsarbeiten wurden durch Nachkommen der Wedekinds und Spenden finanziert. Die Enthüllung der reparierten Skulptur erfolgte am 24. Mai 2008 im Rahmen einer Feier, an der hunderte Bürger teilnahmen.53

10. Ziegelei, Teerofen 1830 wird in Penzin erstmals eine Ziegelei erwähnt, die sich an Friedrichswalder Weiche befindet. Der Besitz wechselt zwischen Gutsherrschaft und Gemeinde. Wahrscheinlich ist sie in der Zeit nach dem 1. Weltkriegs stillgelegt worden. Der Standort ist noch heute durch einen steilen Abhang direkt neben dem Weg an der Bahnstrecke erkennbar. Nach einer Landkarte aus der Zeit um 1900 haben sich dort mehrere Gebäude und auch ein Brennofen befunden. Die Nähe zum Verladebahnhof Friedrichwalde, der möglicherweise dort aus diesem Grunde angelegt wurde, ermöglichte eine komplikationslose Versendung der Ziegel. Dabei handelt es sich überwiegend um Saisonarbeiter aus dem Fürstentum Lippe, die ihren armen Landstrich von Ostern bis November verließen, um in Holland, Dänemark und Nordwestdeutschland ihren Broterwerb durch das Brennen von Lehmziegeln betrieben.54 Die Wanderarbeit war im verarmten Fürstentum Lippe schon im 17. Jahrhundert weitverbreitet. Die Wanderarbeiter begaben sich im Sommer nach Friesland und Holland, um sich als Grasmäher und Torfstecher zu verdingen. Am Ende des 17. Jahrhunderts spezialisierten sich immer mehr der Saisonarbeiter auf Arbeiten in Ziegeleien und erwarben für ihre Tätigkeiten Anerkennung. 1865 stellten sie schon 10.000 Ziegler. Die Mehrheit der männlichen arbeitsfähigen Bevölkerung des Fürstentums begab sich zu Ostern unter Aufsicht eines „Brandmeisters“ zur „Kampagne“, welche witterungsbedingt spätestens im November ihr Ende fand. Geschuldet war die Massenwanderung der Armut in der Heimat. Die Industrialisierung hatte kein besonderes Interesse an dem Fürstentum, dessen landwirtschaftlich geprägter Arbeitsmarkt die steigende Zahl von Landlosen nicht mehr aufnehmen konnte. Der von der Industrialisierung ausgelöste Boom im Baugewerbe um 1870 wurde somit für viele Lipper zur Haupterwerbsquelle. Das „Ziegelgehen“ war mühsam. Die Saisonarbeiter arbeiteten täglich 16 Stunden und im Akkord. Die sparsamen Ziegler lebten in bescheidenen Unterkünften und verpflegten sich selbst. In der spärlichen Freizeit fertigten sie meist Gebrauchsgegenstände wie Fußwärmer an, welche sie im Winter zurück im Dorf verkauften. Im Zuge von Rationalisierung und Mechanisierung um 1900 kam es zur drastischen Einsparung an der körperlich anstrengenden Arbeit, so dass die ehemalige Haupterwerbsquelle versiegte. Um 1800 wird beim Besitz von Penzin erstmals ein Teerofen erwähnt. Dies ist eine Anlage zur Herstellung von Holzteer und Holzessig, das bei einem Verschwelen von harzhaltigem Holz entsteht. Im Inneren eines doppelwandigen Kuppelofens wird Holz aufgestapelt und bei geringer Luftzufuhr verschwelt. Die Temperaturen erreichen bis zu 400°C, die Schweldauer beträgt etwa 21 Tage. Neben Teer, Pech und Essig entsteht in einem Pechofen auch Holzkohle. Das Betreiben von Pechöfen, also einer Anlage zur Herstellung von Teer und Pech, war im Mittelalter neben dem Köhlerhandwerk ein typisches Gewerbe in waldreichen Gegenden. Auch in der Umgebung von Penzin kann die Herstellung von Teer ein ertragreiches Geschäft gewesen sein.

53http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrichswalde_%28Blankenberg%29 54

http://de.wikipedia.org/wiki/Lippische_Ziegler


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

11. Penzin wird an die weite Welt angeschlossen 1850

Am 13. Mai wird durch die „Mecklenburgische Eisenbahngesellschaft“ die Eisenbahnstrecke Kleinen – Rostock eröffnet55, die an Penzin vorbeiführt und an der Friedrichswalder Weiche eine eigene Güterverladestelle erhält. An dieser existiert bis zur Demontage der Weiche in den 1970er Jahren auch ein Haltepunkt für den Personenverkehr.

1960 1963

Blankenberg und seine Ortsteile erhalten eine moderne Straßenbeleuchtung. Die Gemeinde berät über den Zustand von Brunnen und Pumpen im Ortsbereich Penzin. Die Verlegung einer eigenen Wasserleitung wird beschlossen. Für das Tränken des Viehs kann weiterhin nur Wasser aus dem Penziner See genutzt werden.

1964

Die Ortsteile Penzin und Wipersdorf werden durch eine feste Straße mit Blankenberg verbunden.

1965

um 1970

In Penzin wird ein Kindergarten eingerichtet. Kindergärtnerin ist Anegret Krüger.

Das ehemalige Gutshaus wird von 10 bis 11 Familien bewohnt. Ebenfalls befinden sich dort eine Konsumverkaufsstelle, eine Schwesternstation und ein Versammlungsraum, ohne jegliche sanitäre Anlagen. Der Gemeinderat beschließt den Einbau von 5 WC-Zellen mit je 1 Waschbecken, gesondert ein Ausgussbecken im Flurbereich. Das macht die Neuerstellung einer Klärgrube und die Erneuerung schadhafter Fußböden notwendig.

1984/85 Rekonstruktion der Wasserversorgung in Penzin. 1997

Penzin wird an das Telefonnetz der Telekom angeschlossen. Vor 1990 gab es nur 4 Telefonanschlüsse in Penzin (Post, Konsum, zwei LPG-Telefon im Kuhstall und bei Schmidt).

1999

Am 15.07.1999 ist Baubeginn für die Straße Penzin-Friedrichswalde-Weißkrug. Sie wird am 23.09. übergeben.

2000

Die Gemeinde gibt 18 Gehweglampen für Penzin in Auftrag.

2001

Ausbau von Wipersdorfer Straße, Schul- und Kirchweg. Die Penziner feiern am 5. Oktober Erntedankfest.

55

http://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburgische_Eisenbahngesellschaft


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes 2004

Die Penziner Dorfstraße wird auf 800 Metern erneuert.

2010

Die „Kickers Penzin“ gründen einen neuen Sportverein.

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12. Die Penziner Schule 1850

Erstmals wird 1850 eine Schule in Penzin erwähnt. Bereits 1756 hatte Herzog Friedrich einen Erlass zur Schulpflicht in Mecklenburg-Schwerin unterzeichnet, Jedoch wurde dieser nur unzureichend umgesetzt. Die Stadt Rostock regelte die allgemeine Schulpflicht erst im Jahre 1846.

1900

Lehrer in Penzin ist Karl Fischer.

1906

Penzin hat eine eigene Schule. Der Lehrer ist gleichzeitig Organist. Der häufige Lehrerwechsel ergibt sich aus der schlechten Bezahlung auf den Gütern, weshalb die jungen Lehrer schnell versuchen, in den besser bezahlten Großherzoglichen Dienst oder in eine Stadt zu kommen.

1911

Die Kirchen- und Schulpatronin Frau von Wedekind schenkt der Schule eine Bibliothek nach dem Vorbild Großherzoglicher Schulen.

1927

Als Lehrer ist der Lehreranwärter Emil Fründt tätig.

1938

Lehrer Gerlach unterrichtet in Penzin.

1946/48

Lehrer Scholz ist in Penzin tätig. Unterrichtet wird von der 1. bis zur 8. Klasse. Er verlässt Penzin und siedelt nach Westdeutschland über. Die Schule muss geschlossen werden und die Kinder werden nach Blankenberg und Brüel umgeschult.

1951/1966

Lehrer Zühlke leitet die Penziner Schule. Die Klassen 1 bis 4 werden zusammen in einem Raum unterrichtet. Die älteren Schüler gehen in Brüel zur Schule. 1966 wird die Schule geschlossen.


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725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

Schulfoto von 1938 mit Lehrer Gerlach

Schulfotos von 1949 mit Lehrer Scholz – links die Klassen 1 bis 4, rechts die Klassen 5 bis 8

Schulfoto 1951 mit Lehrer Zühlke

Schulfoto 1956 mit Lehrer Zühlke


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

Schulfoto 1961 mit Lehrer Zühlke

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Schulanfänger 1961

13. Was in Penzin sonst noch passierte! Die nachfolgenden Meldungen sind Zeitungen und Kirchenunterlagen entnommen. 1883

Pastor v. Vitense aus Brüel berichtet, dass die Gemeinde „reichlich mit unehelichen Geburten bedacht“ sei.

September 1906

Penzin sucht einen Deputatknecht und 1 Leuteköchin.

Juni 1908

Auf dem Penziner See wird ein Fass mit 40 Schleien gestohlen. Gutsinspektor Wiechmann fordert einen Polizeispürhund an, der die Spur bis zu den Schnittern in Friedrichwalde führt

Juni 1908

Eine Schnitterin in Penzin bringt ihr Kind außerhalb der Wohnkaserne zur Welt und begräbt es in einer Sandgrube.

Dezember 1912

Eine Jagd auf der Feldmark Penzin mit 9 Schützen bringt 35 Hase, 20 Kaninchen und 9 Fasane.

Februar 1913

Ein Diebstahl von Getreide wird angezeigt.

1913

Am 27.6. brennt das Viehhaus auf dem Gut ab. 20 Rinder verlieren ihr Leben, das Jungvieh wird notgeschlachtet.

Mai 1915

Der Arbeiter Hahn aus Penzin erhängt sich am Graupenmühler Weg.

1985

Der Kuhstall brennt ab, alle Kühe werden gerettet. Nach Wiederaufbau wird der Kuhstall bis 2006 weitergeführt und dann stillgelegt.

2006

In einer Aprilnacht werden von der Baustelle der Deutschen Bahn bei Penzin in einer Nacht 220 Tonnen Eisenbahnschienen im Wert von 40.000 € gestohlen. Die Bundespolizei ermittelt.


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

33

14. Penziner Bilderbogen

Diese jungen Damen aus Penzin zeigen uns, wie man auf den Hirsch vor dem Mausoleum Friedrichswalde gelangen kann – Impressionen von einem Sonntagsspaziergang um 1960

Gutshaus

Dorfmitte mit der Kirche im Hintergrund

ehemaliges Spritzenhaus

Straße nach Friedrichswalde


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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nach Friedrichswalde walde

1

6 5 4 3 2 11 nach Wipersdorf

7 12 8

nach Sülten

9 10 13

14

1 – Gutshaus 2 – Kirche 3 – Stellmacherwerkstatt 4 – Kuhstall 5 – Mühle 6 – Pferdestall 7 – Schafstall 8 bis 12 – Arbeiterwohnhäuser ( Haus 10 ist inzwischen abgerissen) 13 – Schnitterkaserne (ist inzwischen abgerissen) 14 – Bahnarbeiterwohnhaus Der größte Teil der Häuser dürfte bereits um 1850 vorhanden gewesen sein, denn bei der Volkszählung 1867 werden bereits 5 Kathen als Wohnungen der Tagelöhner erwähnt. Die Stallgebäude und die Mühle gehen möglicherweise, wie auch das Guthaus, auf Entwürfe von Georg Adolf Demmler um 1835 zurück. Versuch der Rekonstruktion der ursprünglichen Dorflage von Penzin um 1900


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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Gutshaus

Dorfmitte mit der Kirche im Hintergrund

Ehemaliges Spritzenhaus, heute Mehrzweckgebäude

Straße nach Friedrichswalde/Weiße Krug, links befand sich die Gutsschmiede

Kuhstall um 1990

Ehemaliger Kuhstall heute

Ehemalige Mühle

Ehemaliger Pferdestall


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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Ehemalige Stellmacherei

Ehemaliger Schafstall, seit 1945 Wohngebäude

Ehemalige Schule mit Tagelöhnerhaus

Ehemaliges Tagelöhnerhaus

Ehemaliges Tagelöhnerhaus

Ehemaliges Tagelöhnerhaus

Ehemaliges Stallgebäude, heute Wohnhaus (linker Flügel)

Ehemaliges Stallgebäude, heute Wohnhaus (rechter Flügel)


725 Jahre Penzin – Chronik eines mecklenburgischen Dorfes

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Dorfstraße, links das ehemalige Gemeindehaus, jetzt Wohnhaus

Bahnarbeiterhaus an der Straße nach Sülten

mit diesem Zeichen versehene Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

___________________

Danksagung Der Verfasser bedankt sich herzlich bei den Mitarbeitern der ehemaligen Gemeinde Blankenberg, die über Jahre hinweg aus vielen Quellen das Material für diese Chronik zusammen getragen haben, bei den Einwohner von Penzin für die Mitteilung von Erinnerungen (u.a. Hans-Jürgen Thoß) und die Bereitstellung von Fotografien (u.a. die Familien Krüger, Ruhmich/Lattoch/Wallschläger/Schütz, Scheffler, Thoß und Wendt). Für Auskünfte zu speziellen Fragen wird gedankt: dem Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin (Herr Horst Ende), dem Landeskirchlichen Archiv Schwerin und Frau Prof. Sabine Bock, Schwerin. Weiterhin wurden Informationen aus dem Internet (Wikipedia, Google Earth u.a.) verwendet. Alle übrigen Quellen sind in den Fußnoten aufgeführt.


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